< Zollkreuz überm Stahlhaus ca. 1800m
21.07.2015

Triglav-Überschreitung 2864m II/C aus dem Vrata-Tal


Der Triglav steht schon länger auf meiner Liste, also auf nach Slowenien! Von Mojstrana gehts eine ewig lang scheinende, 10km lange Schotterpiste hinauf zum Parkplatz nahe des Aljažev Dom 1015m.

 

Am nächsten Morgen starte ich um 0610. Es ist schon warm und der Rucksack schwer. Ich will auf den Luknja-Pass 1758m und von dort über den Bamberg-Weg (auf slowensisch als PLEMENICE angeschrieben) auf den Gipfel. Da ich im Internet Beschreibungen gefunden habe, dieser Steig sei D/+III - -IV, nehm ich das Klettersteig-Set mit. In Wahrheit ist der längste versicherte Teil gleich nach dem Einstieg am Luknja-Pass, vielleicht 100-150m lang, Schwierigkeit meist B, kurz max. C. Der weitaus größte Teil ist Gehgelände, man braucht aber immer wieder die Hände, um kleinere Schwierigkeiten von max. II zu überwinden. Wo hier die D-Klettersteig- bzw. IV- - Stellen sein sollen, frage ich mich schon! So wäre das ganze natürlich auch ohne Klettersteig-Set gegangen, wenn man die kurzen Steilpassagen am Einstieg auch ohne überwinden kann.

 

Nach der Hochfläche kommt man zum Gipfelaufschwung, wo auch jene Gipfelstürmer dazu treffen, die von der Doličhütte (Tržaška koča na Doliču) kommen. Auch dieser Steig ist relativ leicht und da die slowensischen Klettersteige häufig nur Tritt- oder Greifstifte haben, jedoch kein Seil, ist das Klettersteig-Set ohnehin oft obsolet. Zu diesem Aufstieg treffen weiter oben wiederum auch die Leute, die vom Dom Planika kommen. Mich hat es schon gewundert, woher all die Leute kommen, da im Vrata-Tal gar nicht so viele Autos standen (lustigerweise außer den Einheimischen fast nur Ost-Europäer). Aber viele wählen offensichtlich auch Anstiege aus den anderen Tälern ringsum.

 

Am Gipfel 2864m bin ich natürlich nicht allein. Es ist recht warm und so kann man kurzärmlig die Aussicht genießen. Der Abstieg geht über den langen Grat auf den Kleinen Triglav 2732m und dann hinunter Richtung Triglavski dom. Hier ist der Fels ganz schön glatt poliert, sodass man sich auf Reibungs-Steigen nicht verlassen sollte. Der Steig selbst ist leicht, sodass ich den Gurt bereits am Gipfel eingepackt habe. Der Helm ist aber kein Fehler!

 

Als Abstieg nehme ich den Pragweg. Der ist mit B/C und II angegeben und der leichteste der 3 Normalwege aus dem Vrata-Tal. Seilversicherungen findet man hier fast keine, lediglich wieder Tritt- und Steigstifte. Leider gibt es häufig schotterige Abschnitte, wo man höllisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht (mir hat's einmal die Füße weggezogen). So ist auch beim Abstieg noch höchste Konzentration gefordert und man kann die Füße nicht einfach laufen lassen.

 

Alles in Allem bin ich gut hinunter gekommen und es war ein ausgefüllter Tag! Ich hatte zwar überlegt, am darauffolgenden Tag noch eine Tour am Heimweg dran zu hängen, aber meine Beine haben nach den 2000hm eine Pause verdient!

 

Fazit:

1. Bamberg-Weg (Plemenice): Schwierigkeit wenn versichert meist B, kurz C, sonst II, min. 95% Gehgelände, fester Fels - Set zu Empfehlen, wenn man bei den Steilpassagen am Anfang unsicher ist.

2. Gipfelaufstieg von SW-Seite (im Anschluss an Bamberg-Weg): B, weiter oben A, viel Gehgelände, schotteriger, im Abstieg manchmal zum Aufpassen

3. Abstieg von Großen auf Kleinen Triglav und hinunter Richtung Triglavski Dom: meist A max. B, sehr viel gesichert, Felsen z.T. sehr glatt poliert!

4. Pragweg aus/ins Vrata-Tal: meist schottriges Gehgelände, Stellen B-B/C - aber kaum Seilversicherungen, Vorsicht mit Steinschlag bei unachtsamen Wanderern.

 

-> Schöne Gegend mit anspruchsvollen und teils auch einsamen Anstiegen, obwohl Ziel vieler Wanderer.

mächtige Nordwand - severnaja stena

die ersten Meter nach dem Luknja Pass im Bambergweg

Seilversicherungen

Zuschauer

der Gipfel

Gipfelanstieg aus dem SW

Der Gipfelturm (=stolp)

schätzomativ für 5 Leute Platz zum Stehen

juhuu, ich bin auch da!

Abstieg zum Mali Triglav

Es war einmal der Triglav-Gletscher mit Vrata-Tal im Hintergrund

Familienausflug auf den höchsten Berg Sloweniens

Riesenbude Triglavski Dom (mit eigener Kirche)

Blick zum Luknja Pass


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Zelteln

Urlaub zu Hause im Garten. Zuhause und irgendwie doch nicht... Zu viert im 2-Mann-Zelt. Ein bisschen eng...mehr »